Energiespartipps
Während meines WG-Lebens habe ich mich sehr mit Energiesparen beschäftigt. Die zusammengetragenen Energiespartipps habe ich hier aufgelistet:
Badezimmer
- Warmwasser:Für einen Boiler sei die Temperatur von ca. 60°C empfohlen. In der Vergangenheit hatte ich Mitwohnis, die der Meinung waren, 60°C sind zu wenig und lieber 80°C hatten. Das hat zum einen den Energieverbrauch hochgetrieben, zum anderen macht es Heizstäbe, Leitungsrohre kaputt, erhöht den Wasserverbrauch, weil viel mehr kaltes Wasser beigemischt werden muss etc. Egal, was manche Papis, die Klempner sind oder sein wollen, behaupten:
Es kommt bei einer Temperatur von über 60°C zu einer erhöhten Kalkablagerung auf den Heizstäben und den Rohren und zu einer Wärmeabstrahlung nach außen. Die Folge: Für das Heizen wird noch mehr Energie gebraucht und die Rohre verstopfen nach und nach. Als Faustregel kann man sagen, jedes einzelne Grad wärmer braucht 6% mehr Strom.
- Duschen: Hier geht ein Haufen Wasser und Energie flöten. Jeder von uns sollte eigentlich mit 20 bis maximal 30 Litern Wasser auskommen (das entspricht ca. einer Energiemenge von 1 KWh, ganz nebenbei: die Warmwasseraufbereitung schluckte bei uns den meisten Strom, gefolgt von Elektroheizkörpern). Das sind ca. zwei bis drei Minuten. Damit das auch klappt, stellt das Wasser ab, während ihr euch einseift. Auch beim Zähneputzen, Händewaschen usw. muss das Wasser nicht die ganze Zeit laufen.
Unser Boiler fasste ca. 60 Liter Wasser, das auf eine Temperatur von 60° erhitzt war. Es waren also locker 120 Liter Wasser mit ca. 40° da drin, sprich:
Auch wenn vier Menschen hintereinander duschen, sollte ein 60 Liter-Boiler aureichen, dass jeder warmes Wasser hat. Voraussetzung ist natürlich, dass jeder die drei Minuten einhält.
- Klospülung: Wir verbrauchten pro Kopf ca. 35 Liter (Trink-!)Wasser nur für die Toilettenspülung, manchmal fast zehn Liter auf einmal. Nutzt darum die Wasserspartaste.
- Tropfende Wasserhähne: Wenn ein Wasserhahn tropft, der eigentlich nicht tropfen sollte oder irgendwo eine Pfütze entsteht, die immer größer wird: Schafft sofort Abhilfe und guckt, wo das Wasser herkommt. Abhilfe schaffen heißt, das Tropfen abstellen oder Hilfe holen. Bei nur 10 Tropfen in der Minute fließen nämlich pro Monat und tropfender Wasserhahn 170 Liter Wasser ungenutzt in den Abfluss.
- Waschmaschine: So unglaublich das klingen mag: Waschmaschinen kann man vollmachen. Ein Waschgang verbraucht ca. 50 Liter Wasser und 1 KWh Strom. Zuviel für einen einzelnen Slip, ein paar Schuhe oder eine Hose. Wenn ihr unbedingt ein einzelnes Kleidungsstück waschen müsst, fragt eure Mitwohnis, ob sie noch was zum Waschen haben, wascht das kleine Ding per Hand oder füllt freien Platz mit Wäsche aus dem Wäschekorb auf.
Wascht eure Wäsche bei niedrigen Temperaturen, verzichtet auf die Vorwäsche und behandelt Flecken bei Bedarf vor.
Benutzt nicht mehr Waschpulver und Weichspüler als nötig. Eure Klamotten werden nicht sauberer und nicht weicher. Aber der Wald stirbt.
Küche
- Herd/Backofen:
- Nutzt die Nachwärme von Herdplatten und Backofen und schaltet die Hitze ggf. schon früher ab. Das Futter wird nicht schneller gar, wenn es die ganze Zeit auf der höchsten Stufe kocht und brutzelt.
- Achtet auf zum Plattenbodern passende Topf- und Pfannengrößen und ebende Topf- und Pfannenböden. Der spacige rote Ring bei zu großen Platten und zu kleinen Töpfen sieht zwar schön aus, aber dabei verpuffen die 5-Euro-Scheine ganz heiß rund um den Topf.
- Legt passende Deckel auf die Töpfe. Dann bleibt die Hitze im Topf und das reduziert den Stromverbrauch um bis zu ein Drittel.
- Nudelwasser im Wasserkocher zum Kochen bringen. Wasserkocher und Tauchsieder bringen das Wasser am effizientesten zum Kochen. Darum lohnt es sich, das Wasser damit vorzukochen und dann in den Topf umzufüllen.
- Gart Gerichte mit längerer Garzeit (> 30 Minuten) im Schnellkochtopf. Das spart bis zu 40% Strom und 30% Zeit.
- Wenn ihr den Backofen benutzt, bereitet, wenn möglich, gleich mehrere Gerichte zu. Fragt eure Mitwohnis, ob sie auch was backen wollen.
- Verzichtet auf das Vorheizen vom Backofen. Das ist in der Regel nicht nötig. Wenn ihr euren Mampf in den kalten Ofen stellt, spart ihr fast 20% Energie. Auch hier könnt Ihr die Nachwärme nutzen und den Ofen schon zehn Minuten früher ausschalten. Seltene Ausnahmen sind empfindliche Teige.
- Bei jedem Öffnen der Ofentür gehen etwa 20% der Wärme verloren. Beägelt eure Braten, Pizzen, Kuchen usw. deshalb von außen durch's Fenster. Putzt sie, wenn ihr nichts erkennen könnt.
- Für Kuchen gibt es schwarze Energiesparbackformen, welche die Backzeit abhängig vom Teig verringern:
Biscuitteig: -30%
Rührteig: -15%-25%
- Bekocht eure Mitwohnis. Mehr kochen braucht nicht wirklich viel mehr Zeit, aber spart entscheidend mehr Energie, als wenn jeder wenig kochen würde.
- Gemüse und Kartoffeln können auch mit wenig Wasser gegart werden. Für vier Portionen Kartoffeln reicht z.B. eine Tasse Wasser. Dadurch bleiben auch die Vitamine erhalten.
- Spezial- / Kleingeräte: Benutzt Spezialgeräte wie Eierkocher, Wasserkocher, Toaster. Brötchen kann man knusprig toasten. Dazu braucht man keinen Backofen.
- Mikrowelle: Erhitzt (nur) kleinere Mengen bis 400g in der Mikrowelle. Ab zwei Portionen ist die Herdplatte wieder sparsamer. Verteilt euer Essen in der Mikrowelle möglichst flach, denn die Mikrowellen dringen nur ca. 3-6 cm in das Gargut ein. Und tut mir den Gefallen und verteilt das nicht einfach so in der Mikrowelle, sondern benutzt dazu (Mikrowellen-)Geschirr.
- Das Auftauen von Gefrorenem verbraucht unötig viel Energie. Rechtzeitig rausgelegt, taut es auch von ganz allein aus.
- Kühlschrank:
- Stellt nur abgekühlte Speisen in den Kühlschrank.
- Lasst die eingestellte Lagertemperatur von ca. 5-7 °C im Kühlschrank und -18 °C im Gefrierschrank. Jedes weitere Grad kälter verbraucht 6% mehr Strom.
- Haltet die Lüftungsgitter frei von Gegenständen. Damit verhindert ihr einen Wärmestau.
- Öffnet die Tür nur kurz und guckt nicht ständig, was ihr noch zu essen habt. Vergewissert euch, dass die Tür immer, aber wirklich immer, richtig geschlossen ist.
- Kühl- und Gefrierschrank ohne Abtauautomatik regelmäßig ab einer Reifschicht von einem Zentimeter abtauen.
- Volle Kühl- und Gefrierschränke verbrauchen bis zu 15% weniger Energie.
- Abwaschen
- Wartet mit dem Abwasch, bis es sich auch lohnt, abzuwaschen. Bei einer Tasse und einem Teller und einem Messer lohnt es sich noch nicht.
- Wascht nach Möglichkeit nicht unter fließendem Wasser ab. Das verbraucht unnötig viel Wasser (zwei Liter für eine Tasse oder einen Teller. Wenn Frau/Mann dabei sabbelt, gleich noch mehr. Sagenhaft.) und wird teilweise nicht richtig sauber, so dass das nochmal abgewaschen werden muss.
- Falls ihr den Abwasch abspülen wollt, macht das auch nicht unter fließendem Wasser.
- Falls ihr den kleinen Warmwasserboiler in der Küche hochpowert, stellt ihn hinterher wieder auf "Economy" um. Sonst heizt er fast die ganze Zeit und dabei verbraucht er nicht nur Strom sondern spuckt auch vermehrt Wasser aus.
- Nehmt nicht mehr Spüli als empfohlen. Ein kleiner Spritzer reicht in der Regel.
allgemein
- Beleuchtung:
- Vermeidet "Festbeleuchtung und macht nur in den Räumen Licht, in denen ihr euch aufhaltet.
- Schaltet das Licht aus, wenn ihr die Wohnung verlasst. Auch wenn ein strahlender Empfang bei eurer Rückkehr toll ist, es kostet richtig Geld.
- Wo Lichter lange brennen (eure Zimmer, Küche, Büro ...) benutzt Energiesparlampen und entfernt regelmäßig die Staubschicht von den Leuchten. So spart ihr ca. 80% Strom. Energiesparlampen enthalten Quecksilber. Sie gehören damit nicht in den normalen Hausmüll. Überall, wo das Licht nur kurz brennt, sind normale Glühbirnen ok.
- Unterhaltungselektronik/Computer
- Allgemein gilt: Was man einschalten kann, kann man auch wieder ausschalten.
- Viele Geräte sind oft nicht wirklich ausgeschalten, sondern stehen auf Standby, z.B. Computer, Drucker ... Diese Geräte ziehen munter Strom, auch wenn sie nicht benutzt werden. Abhilfe schaffen hier die Hauptschalter, schaltbare Steckerleisten, Schaltuhren und Netzstecker ziehen. Ihr könnt solche kleinen Stromparasiten an warmen Netzgeräten erkennen.
- Heizung/Lüftung
- Im Winter wird es in unserem Altbau knackig frisch. Wenn ihr heizt, ist es eine gute Idee, Türen und Fenster zu schließen.
- Abends zeitig alle Vorhänge, Jalousien und Rollläden schließen, das mindert den Wärmeverlust durch die Fenster und spart vier Prozent Energie ein.
- Heizkörper frei halten: Werden die Heizkörper durch Möbel verdeckt oder als Wäschetrockner genutzt, verlieren Sie bis zu 20 Prozent an Energie.
- Die Elektrogeräte im Bad und in der Küche sind wirklich nur für Bad und Küche gedacht. Aber sie müssen hier nur laufen, wenn sie gebraucht werden, denn die ziehen richtig viel Energie (unserem Energiesparschwein ging es im Winter immer sehr sehr schlecht). Schaltet sie darum auch wirklich nur ein, wenn ihr im Badezimmer oder in der Küche seid (max. 15 min vorher) und schaltet sie auch wieder aus. Sprecht euch ab, und koordiniert eure Morgentoilette.
- Jedes Grad weniger spart rund sechs Prozent (ja, immer wieder sechs Prozent) Heizenergie. Jedes Grad weniger spart. Jedes Grad weniger spart. Jedes Grad weniger spart.
- Lüftet drei bis vier Mal am Tag bei weit geöffneten Fenstern und Türen, damit die Frischluft gut zirkulieren kann. Bei angekippten Fenstern verflufft nur eure Wärme.
- Lüftet nach dem Duschen und Kochen sofort, damit sich kein Kondenswasser an Wänden, Fensten, Ritzen, Fugen sammelt und Schimmel entsteht.
- Richtwerte für angenehme und sinnvolle Raumtemperaturen (das heißt nicht, dass die Heizstrahler Tag und Nacht eingeschaltet sein sollen):
- Wohnzimmer 20°C – 22°C
- Schlafzimmer 15°C – 18°C
- Kinderzimmer 20°C
- Bad 20 – 23 °C
- Küche 16°C – 18°C
- Flure, Treppenhaus 10°C – 15°C